HALO-LAHO ist eine Idee des früheren Rundfunkjournalisten (BR) und Künstlers Bert Berger. Er lebt in München und Vilsheim bei Landshut. Bei der Aufführung der Landshuter Hochzeit 2009 editierte er für BR-online (Bayerischer Rundfunk) u.a. eine Fotogalerie mit dem Titel "1000 Halloos". Dafür fotografierte er Protagonisten des Hochzeitszuges immer dann, wenn sie ihr "Halloo" den Besuchern zuriefen.
Multimedial
Später verwendete Berger die Fotos als Vorlage für Farbskizzen. Bei der malerischen Fortsetzung hielt er diese Aufarbeitung bald für zu "eindimensional". Beeindruckt vom Sound tausender „Halloos“ während des Hochzeitszugs durch die Stadt - erschien ihm ein multimedialer Zugang passender - ein Vexierspiel, das auf den sinnlichen und zeitlichen Ebenen der Thematik hin- und herpendelt. Am Anfang sollte das digital aufgezeichnete und als Sonogramm (Hüllkurve)sichtbare „Halloo“ und am Ende ein textiler Soundteppich aus diesen aneinandergereihten Sonogrammen stehen. Die Idee zu HALO-LAHO war geboren. Bewusst wählte Berger die Schreibweise HALO-LAHO, um auch damit schon das Vexierspiel anzustoßen. HALO ist in LAHO enthalten und umgekehrt.
Virtueller Zauber
Als Vehikel für die Aufzeichnung diente das moderne Kommunikationsmittel Smartphone. Via HALO-LAHO-App konnte jeder Besucher, jeder Fan der Landshuter Hochzeit mit seinem HALO-Gruß mitmachen. Unter www.halo-laho.de ( inzwischen offline) war der Fortgang der WEB-Arbeit auf einem „Internet-Webstuhl“ zu verfolgen. Auf die Doppeldeutigkeit von der Vokabel „WEB“ wurde immer wieder abgehoben. Die Daten wurden an die Weberei Gebr. Munzert in Naila übermittelt und am Computerwebstuhl zu vier „Sound-Teppichen“ in rot, grün, blau und gelb verarbeitet. Der „Klang der Landshuter Hochzeit 2013“ ist so „für immer“ festgehalten, er hat im Wortsinne stoffliche Qualität gewonnen.
Mitstreiter
Bert Berger hatte bei diesem Projekt die Unterstützung des Landshuters Friedl Ritter, Radiojournalist - jetzt im Ruhestand- und viele Jahr lang Mitwirkender bei der Landshuter Hochzeit. Dr. Klaus Timmer, Vorstandsmitglied des ausrichtenden Vereins „Die Förderer“, förderte tatkräftig und stellte vor allem den für die Umsetzung wichtigen Kontakt zur Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut her. Deren Präsident Professor Dr. Karl Stoffel und der Informatik-Professor Ludwig Griebl begeisterten sich für das Projekt. Der Informatiker Dominic Pöllath programmierte die App, richtete WEB-Site und Datenbank ein und übernahm die Administration. Den Web-Auftrag erhielt die Weberei Munzert im oberfränkischen Naila. Der Münchner WEB-Designer Christian Sonnberger war für die grafischen Arbeiten zuständig. Landshuts Museumsdirektor Dr. Franz Niehoff räumte der Aktion einen Platz in der Ausstellung „Landshuter Hochzeit seit 1475“ in der Heiliggeistkirche ein.
Ausstellung
Die Teppiche waren vom 19. bis 30. August 2013 in Landshut ausgestellt – einer in der „Hochzeits“-Ausstellung in Heiliggeistkirche und drei im Foyer der Sparkasse Landshut. 2014 wurde das Projekt zur „Ars Electronica“ in Linz eingereicht. Der Künstler hat die Teppiche als Dauerleihgabe den Museen der Stadt Landshut vermacht. Ein Teppich hing längere Zeit in den Begegnungsräumen der Hochschule Landshut und ist inzwischen ins Museum gewandert.